Anit-Glanti

ANTI und GLANTI im Tischtennis – Was steckt hinter den besonderen Belägen?

Tischtennis ist ein faszinierender Sport voller Technik, Taktik und Überraschungen. Eine besondere Rolle spielen dabei sogenannte ANTI-Spin-Beläge und deren moderne Variante, die GLANTI-Beläge. Viele Spieler haben Respekt vor diesen Belägen – vor allem wenn der Gegner mit diesen Belägen an der Platte auftaucht. In diesem Beitrag erklären wir euch, worin die Unterschiede liegen, wie man erfolgreich dagegen spielt – und wie man sie effektiv einsetzt.

Was ist ein ANTI-Belag?

Ein ANTI-Belag hat eine glatte und weiche Oberfläche, die kaum Rotation erzeugt und vorhandenen Spin neutralisiert und teilweise auch umkehrt. Er wird meist auf der Rückhand eingesetzt, vor allem von Abwehrspielern oder Allroundern, die das Spieltempo des Gegners kontrollieren möchten. ANTI ist besonders gegen Spieler unangenehm, die stark auf Rotation (Spin) setzen. Je nach Schwammdicke des Schlägers, kann ein Anti das Spiel auch stark verlangsamen. Wie stark der Spin herausgenommen oder umgekehrt wird kommt auf den Belag selber an. Hier gibt es verschiedene Hersteller mit mehr oder weniger glatten Belägen.

Was ist ein GLANTI-Belag?

GLANTI steht für „glatter Anti“ – also ein ANTI-Belag mit noch weniger Reibung. Die Oberfläche ist oft so glatt, dass selbst extreme Topspin-Schläge nahezu ohne Wirkung vom Schläger aufgenommen werden und häufig mit umgekehrtem Spin (sogenannter „Störeffekt“) zurückgegeben werden. Der Ball rutscht regelrecht vom Schläger und kommt beim Gegner mit dem umgekehrten Spin wieder an. Die GLANTI Beläge sind meist etwas schneller als ein klassischer ANTI, erfordern daher aber auch mehr Gefühl.

Wie spielt man gegen ANTI-Belag?

Wer gegen ANTI spielt, sollte einige Punkte beachten:

  • Keine Rotation = keine eigenen Fehler provozieren
    Der ANTI-Belag nimmt deinem Spin die Wirkung. Deshalb sollte man den Gegner nicht mit starkem Topspin oder Unterspin anspielen. Je leerer und weicher man auf einen ANTI spielt, desto weniger Störeffekt kann der Belag zurückgeben. Vielmehr macht es dem ANTI Spieler meist Schwierigkeiten bei weichen leeren Bällen einen gefährlichen Ball zurückzuspielen.
  • Kurze Bälle bringen
    Anti-Spieler sind oft passiv oder stehen weiter hinten. Mit kurzen, flachen Bällen zwingt man sie in Bewegung und zu Fehlern bei dem Rückspiel.
  • Geduld mitbringen
    Das Spieltempo ist oft langsamer – Geduld ist der Schlüssel zum Erfolg. Ein ANTI Spieler wird in der Regel viel mit dem Anti spielen wollen um dich zu Fehlern zu bewegen. Desto aggressiver du gegen einen Anti spielst, desto mehr Störeffekt wirst du zurück bekommen. Übe dich in Geduld und warte auf den richtigen Ball. Platziere gut und intelligent und bringe den Spieler in Bewegung.

Wie spielt man gegen GLANTI-Belag?

GLANTI ist noch schwieriger zu lesen, aber folgende Tipps helfen:

  • Nicht blind angreifen
    GLANTI erzeugt viel Schnittumkehr! Überlege dir Spielzüge und sei Wach im Kopf. Wenn du mit viel Spin auf den Glanti angreifst, bekommst du auch viel Unterschnitt zurück und genauso umgekehrt. Dieses Wissen kann dir in deiner Taktik nutzen. Spiele z.b. einen langen, schnellen Unterschnitt-Aufschlag auf den Glanti und du wirst Überschnitt zurück bekommen den du einfacher Angreifen kannst. Beachte aber, dass auch ein Glanti-Belag Geschwindigkeit herausnimmt und du meist mehr nach vorne Spielen musst.
  • Schuss auf Leer
    Statt mit Vollgas zu ziehen, lieber den Spin herausnehmen und mit gefühlvollen leeren Bällen spielen. Warte auf den richtigen Ball und nutze die Schusstechnik um zu punkten.
  • Seitenwechsel und Balllängen nutzen
    Viele GLANTI-Spieler bevorzugen die Glanti Seite (meist Rückhand) – mit Seitenwechsel-Bällen, weiten Winkeln, Tempowechsel und kurz/lang Spiel kann man sie in Bewegung bringen und zu Fehlern zwingen.

Wie spielt man selbst mit ANTI oder GLANTI?

Wer ANTI oder GLANTI spielt, braucht Spielverständnis:

  • Nutze die Schwächen des Gegners
    Mit deinem Belag kannst du den Spin des Gegners „umdrehen“ und Fehler provozieren. Wenn du merkst, dass der Spieler auf der VH oder RH schwächer ist, solltest du versuchen ihn auf dieser Seite, mit deinem (Gl)anti anzuspielen nachdem du einen Ball mit mehr Spin erhalten hast. Warte auf den Fehler und daraus resultierenden hohen Ball um deinen Angriff durchzuführen.
  • Tempo rausnehmen
    Du bestimmst das Spieltempo – nutze das zu deinem Vorteil. Viele Gegner können mit dem Tempowechsel nicht umgehen und die Bälle landen im Netz oder über der Platte.
  • Geduldig auf Fehler warten
    Geduld ist der Schlüssel zum Erfolg – oft reicht es, klug zurückzuspielen und auf den Fehler des Gegners zu warten. Dein Gegner muss sich durchgehend Konzentrieren um die Rückschläge des (Gl)anti ordentlich zu lesen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Materialspieler mit Anti / Glanti sind nicht sehr häufig und dein Gegner hat mit hoher Wahrscheinlichkeit keine große Trainingserfahrung gemacht.
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